Quelle: Susanne Heidenreich/MiaSkribo

Susanne Heidenreich hat dieses schöne Bild alleine mit Tinte und Wasser erstellt.

Ein Barcamp zum Handschreiben

Wie funktioniert das Handlettering? Wie kann man schöne Effekte mit Linien erzeugen? Welche Bilder entstehen mit Tinte und Wasser? Drei von fünf Impulsen zur Langen Nacht des Schreibens bei MiaSkribo. Insgesamt haben etwa 30 Menschen mitgemacht.

Es ist bereits die siebte Lange Nacht des Schreibens, die ich mit MiaSkribo veranstaltet habe. Im Ursprung wurde sie von der Initiative Schreiben für einem bestimmten Wochentag initiiert, aber ich habe schon an dem zweiten Jahr Tag und Uhrzeit verlegt. Geblieben ist der Name. Übrigens auch eine Nachfrage am Tag 😉

Schon das dritte Mal habe ich die Lange Nacht des Schreibens als Barcamp organisiert. Dieses Konzept sieht grob zusammengefasst vor, dass die Impulse – Sessions genannt – von den Teilnehmer:innen selbst gehalten werden und auch gemeinsam darüber abgestimmt wird, welche Sessions durchgeführt werden. Niemand kann sich einkaufen, alle können etwas vorschlagen. wir hatten am 14. Juni 2025 insgesamt 8 Vorschläge, aber nur 5 Slots für Sessions. 3 Themen wurden also – dieses Mal – nicht realisiert.

Session 1: Handlettering mit Sabine Pfeiffer

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Sabine Pfeiffer erklärt die Grundlagen des Handlettering mit Brush-Pens, einschließlich der richtigen Stifthaltung und Drucktechnik für unterschiedliche Strichstärken. Sie demonstriert verschiedene Buchstabenformen und Schreibtechniken, wobei sie betont, dass es kein starres Alphabet gibt und die eigene Handschrift als Basis dienen kann. Sabine zeigt, wie man Buchstaben wie A, B, F, R und andere im Lettering-Stil schreibt und gibt Tipps zur Verbindung von Buchstaben und zur Gestaltung von Ober- und Unterlängen. Alle Teilnehmer:innen haben natürlich parallel mitgearbeitet.

Session 2: Schönschrift mit Melik und Jörg

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Melik und ich haben die zweite Session geleitet. Während ich ein paar generelle Tipps zum Schönschreiben gegeben habe, hat Melik die Idee vorgestellt, Buchstaben mit Linien zu verbinden. Und zwar hat er dabei jeweils den ersten Buchstaben eines Wortes ausgelassen und dann später über die Auf- bzw. Abwärtsbewegung des Striches vom ersten Buchstaben des ersten Wortes den ersten Buchstaben des zweiten Wortes begonnen. Oder einfach mal bei “Liebe” den “i”-Punkt als Herz gezeichnet. Eine einfache Technik mit einem echten Wow-Effekt, finde ich.

Session 3: Tinte und Wasser mit Susanne Heidenreich

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Das gilt auch, was Susanne Heidenreich – bei Insta als Influencerin girl_ink_and_tea bekannt – vorgestellt hat: Schriftkunstwerke ausschließlich mit Wasser und Tinte. Sie erklärt verschiedene Techniken, wie man mit unterschiedlichen Tintenarten und Wasser interessante Effekte erzielen kann, einschließlich des Malens von Bergketten und des Erzeugens von Wasserrändern. Tatsächlich muss man es ausprobieren: Es gibt Tinten, die sich im Wasser stark auflösen und welche, starke wasserbeständige Bestandteile haben. Damit lassen sich sehr unterschiedliche Effekte erzielen – auf eine recht einfache Art und Weise.

Session 4: Waldmann-Schreibgeräte mit Peter Flasbeck

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Waldmann produziert seit 1918 hochwertige Schreibgeräte, ist hier sehr stark auf Sterling Silber spezialisiert. Peter Flasbeck hat hier die aktuelle Kollektion vorgestellt und dabei auch demonstriert, wie einfach sich zum Beispiel die Federn austauschen lassen. Natürlich spielte hier zum Beispiel auch das „Wiener Muster“ vom Xetra Vienna eine große Rolle.

Session 5: Was ist, wenn ich meine Worte als wertlos ansehe mit Lea

In dieser letzten Session des Barcamps diskutieren die Teilnehmer über das Thema “Was, wenn ich meine Worte als wertlos empfinde”, vorgeschlagen von Lea. Viele Teilnehmer:innen betonen, dass es keine wertlosen Texte gibt und dass Schreiben auch einen intrinsischen Wert haben kann, unabhängig von der Zielgruppe oder dem Zweck. Es werden verschiedene Techniken wie Lehrschreiben und kreatives Schreiben erwähnt – die sind ganz sicher auch schöne Themen für das nächste Barcamp.

Hybride Veranstaltung: Schönschreiben per Zoom und vor Ort

Das hybride Veranstaltungskonzept ist dieses Jahr auf jeden Fall wieder aufgegangen: Wir hatten zwei Impuls-Vorträge aus dem virtuellen Zoom-Raum hinaus. Drei Impulse kamen aus dem KalkSpace. Und ein Impuls war ein Gemeinschaftsimpuls von zwei Teilnehmer:innen – was ich auch immer wieder sehr reizvoll finde.

Vor Ort standen zwei Laptops zur Verfügung sowie eine Tischkamera, mit der Aufnahmen von der Tischplatte gemacht werden konnten,

Sponsoren der Langen Nacht des Schreibens

Sehr gefreut habe ich mich wieder darüber, dass zwei meiner Hersteller sich für die Lange Nacht des Schreibens engagiert haben: Mit Susanne und Peter Flasbeck war der Schreibgeräter-Hersteller Waldmann vor Ort präsent. Das ist immer sehr schön, Teilnehmer:innen konnten die Waldmann-Schreibgeräte direkt ausprobieren.

Und Hahnemühle hat jede Menge Papiere zur Verfügung gestellt, die wir auch sehr ausgiebig für die verschiedenen Impulse genutzt haben.

Und last, but not least, möchte ich natürlich auch das KalkSpace nennen: Die Räumlichkeiten wurden mir wieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Es ist einfach total schön, hier diese Veranstaltung zu machen.

Ich freue mich über diese Unterstützung sehr. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber, dass ich mit einem Geldeinsatz von etwa 600 Euro auch selbst als MiaSkribo ein großer Sponsor dieses Barcamps war. Unter anderem waren natürlich die Teilnehmer:innen vor Ort gut versichert über eine extra abgeschlossene Veranstalterhaftpflichtversicherung.

Schönschreib-Club als “Lange Nacht des Schreibens mini”

Es gibt übrigens eine einfache Art. weiter dranzubleiben: Der Schönschreib-Club bietet auch einmal im Monat einen Impuls. Auch hier wird er von den Teilnehmer:innen selbst bestimmt und auch durchgeführt. Auch hier bin ich nur der Organisator und Moderator. Der Schönschreib-Club ist sogesehen eine Lange Nacht des Schreibens in klein.

Technik, die „begeistert“: Herausforderungen bei der Langen Nacht des Schreibens

Meine Aufgabe ist dabei “nur” die Organisation und Moderation. Das ist allerdings schon sehr, sehr aufwändig. Denn ich habe es technisch wieder so organisiert, dass alles auf Zoom und YouTube parallel erscheint, aber so, dass die Menschen im Zoom-Raum und auch vor Ort nicht einfach aufgenommen werden.

Das ist gar nicht so einfach, auch dieses Jahr hat es nicht so richtig geklappt. Vor Ort hatten wir eine Rückkoppelung, weshalb ich die Art der Aufnahme ändern musste. Meine Laptops waren einfach auch zwischenzeitlich überfordert. Und die Tonqualität der Aufnahmen war dann am Ende – trotz aller Bemühungen – so schlecht, dass ich auf eine Aufbereitung der Videos verzichtet habe: Ich bitte hierfür für Verständnis. Das hat mich doch ganz schön gestresst, muss ich sagen. Deshalb: Fürs nächste Jahr verzichte ich auf den Live-Stream bei YouTube. Das macht, glaube ich, vieles erheblich einfacher und vor allem weniger anfälliger.

Autor: Jörg Stroisch

2 Gedanken zu „Ein Barcamp zum Handschreiben“

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