Josi leitet am 28. Januar 2023 einen Sketchnoting-Workshop. (Foto: MiaSkribo/canva.com)

Workshop: Mit Sketchnoting Abläufe und Prozess visualisieren

Sketchnotes sind eine tolle Methode, um auf einfache Art und Weise Prozesse und Abläufe zu visualisieren. Dabei hilft ein visuelles Alphabet. Josi Bruns leitet dazu einen ganztägigen Workshop am 28. Januar 20223 in Köln-Ehrenfeld.

„Sketchnoting ist visuelles Konzeptionieren“, beschreibt Josi Bruns, Trainerin in diesem Bereich, ihren Ansatz. „Dabei kommt es nicht darauf an, dass alles perfekt aussieht, sondern es kommt darauf an, dass die Gedanken visualisiert werden.“ In ihren Workshops folgt sie aber einem klaren pädagogischen Konzept. Der Grund dafür ist einfach: Josi arbeitet in Brandenburg als Lehrerin und bringt dafür die Kompetenz mit.

Sketchnoting-Workshop: das visuelle Alphabet

Mit sehr einfachen Grundformen, zum Beispiel einem Punkt, einem Halbkreis und einem Kreis, „der wirklich rund ist und auch schließt“, führt Josi dann Formen ein, mit denen dann vielfältige Dinge erstellt werden können. Aus einem Halbkreis und einem Kreis entsteht so zum Beispiel eine Person, aus einem Quadrat und einem Dreieck ein Hinweisschild. Mit ein paar Dreiecken entsteht ein Gebirge. „Das Hinweisschild weist den Weg durch einen Prozess“, so Josi. „Das Gebirge könnte sinnbildlich für ein angestrebtes Ziel stehen.“

Denn alle Elemente folgen beim Sketchnoting einen Zweck: Sie sollen in Bildern darstellen, wofür ansonsten vielleicht viele Worte und lange Aufsätze notwendig wären. „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“, ist Josi überzeugt. „Und für Bilder, die etwas aussagen, braucht man keine künstlerische Begabung.“

Wer mit dem Sketchnoting beginnt, wählt vielleicht am Anfang einfach einen schwarzen Stift. Später kann es dann auch sehr schnell – je nach Geschmack – farbiger werden.

Schatten malen zur Unterstützung des Sketchnotes

Um Dinge hervorzuheben, lebendiger zu gestalten, spielen Schatten eine große Rolle. „Dazu kann fast jede beliebige Farbe verwendet werden“, so Josi. Gut funktioniert es natürlich mit Grautönen. Es entsteht dadurch eine gewisse Plastizität. Wichtig hierbei: Woher soll das Licht kommen? Das muss einmal festgelegt werden. „Die Wahl der Lichtquelle unterstreicht dabei unterschiedliche Aussageebenen“, so Josi.

Auch Container und Verbindungen spielen eine große Rolle. Damit werden Aussagen unterstrichen, Dinge besonders hervorgehoben, die Richtung in einem Prozess vorgegeben. „Auch dies sind ganz einfach Formen, die aber eine große Wirkung in der inhaltlichen Aussage haben“, so Josi.

Handlettering als Kür im Sketchnoting

Wer sich dann schon mehr mit Druck und feinen Strichen auskennt – es gibt dazu von zahlreichen Herstellern entsprechende Handlettering-Stifte, zum Beispiel die Calli.Brushs von Online-Pen, der kann dann seine Visualisierung noch um kunstvoll geschriebenen Text ergänzen. Handlettering ist aber sicherlich etwas, was wieder eine ganz eigene Übung benötigt.

Anfänger können dann auch einfach eine normale Handschrift anwenden oder auch Druckbuchstaben. „Auf jeden Fall unterstützen Wörter das Visualisierte sehr gut“, beschreibt Josi Bruns. Und auch hier kann mit unterschiedlichen Farben und Gestaltungen wieder etwas ausgedrückt werden.

Sketchnoting: Visueller Ausdruck eines Konzepts

Und darum geht es immer: Ein Konzept zu visualisieren. Schon lange ist erwiesen, dass die Visualisierung dabei hilft, komplexe Gedankengänge gut zu verarbeiten. Dabei ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn etwas sehr spontan zu Papier gebracht wird. „Aber das ist auch eine Typfrage“, so Josi. „Ich persönlich mag es lieber etwas geplanter.“ Josi bereitet ihre Sketchnotes vor, überlegt sich vorher genau, was wo genau aufs Papier soll.

Prinzipiell sind Sketchnotes auch auf kleineren Papierformaten möglich, einfacher ist es aber auf DINA3 oder noch größeren Papierformaten. Ziel natürlich eines Sketchnoting-Workshops ist es, zumindest einen Entwurf eines eigenen kompletten Sketchnotes zu erstellen, „wozu es natürlich dann gut ist, wenn man sich gerade konzeptionell mit etwas beschäftigt“, so Josi.

Sketchnoting ist also eine klassische Kreativmethode. Und damit gibt es auch Anknüpfungspunkte in andere Gebiete. So ist die Visualisierung zum Beispiel in vielen agilen Methoden wie etwa Design Thinking ein wichtiges Werkzeug. Ob im Prototyping, als Mindmap oder als Storyboard: Je schöner hier visualisiert wird, desto mehr triggert es die Reflexion und die Beschäftigung. Sketchnoting unterstützt hierbei sehr gut, denn mit einfachen Formen wird hier ein großer visueller Effekt erzeugt.

Sketchnoting-Workshops am 28. Januar 2023 in Köln-Ehrenfeld

In diesem Sketchnoting-Workshop wird das Grundrüstzeug für kreatives Visualisieren gelegt, welches alle Teilnehmer hier sehr individuell anwenden können. Ziel ist es, ein erstes fertiges Sketchnote fertigzustellen.

Der Termin und Ort: Am Samstag, 28. Januar 2023, findet der Workshop vor Ort in Köln statt. Eingeplant ist hier eine längere Mittagspause; das Mittagessen ist im Seminarpreis enthalten. Der Workshop geht von 10 bis 18 Uhr. Der Workshop kostet 200 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) und ist buchbar unter:

Autor: Jörg Stroisch
Jörg Stroisch ist Journalist und agiler Coach - mit einer Leidenschaft für schöne Schreibgeräte.

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