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Mit MiaSkribo fröne ich eine Leidenschaft. Ganz offiziell gehört es quasi zur Stellenbeschreibung eines guten Schreibwarenhändlers, viele Füllfederhalter zu besitzen. So argumentiere ich zumindest immer gegenüber meiner Frau, wenn ich neue Vorführmappen anlege oder neue Modelle meiner Hersteller kaufe. Denn ich muss sie dafür alle erwerben. Auf Kommission gibt es nichts.
Und damit ist auch schnell klar, worin für mich das Leiden in Leidenschaft besteht. MiaSkribo ist also mein leidenschaftliches Projekt rund ums Schreiben, vor allem dem Schreiben mit dem Füller.
Füller: Er sucht sich seinen Besitzer
Aber warum eigentlich der Füller? Bei mir ist es eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Einerseits ist der Füller speziell. Nicht jeder Füller passt für jeden gut, was zum Beispiel beim Kugelschreiber deutlich anders ist. Im Gegenteil sogar: Nur wenige Füller passen auf eine Person. Mindestens 90 Prozent aller Modelle passen einfach nicht.
Das bedeutet auch, dass man einen Füller immer ausprobieren sollte, bevor man ihn kauft. Denn rein von den Bildern ist das unmöglich zu beurteilen. Der Grund dafür: Jede Hand hält einen Füller anders. Zudem schreibt wiederum jeder Füller mit dem Lieblingspapier und der Lieblingstinte anders. Und noch ganz wesentlich: Auch das Design gefällt unterschiedlich gut.
Ich sage meinen Kunden immer, dass es mit dem Füller ist wie mit dem Zauberstab von Harry Potter. Der Füller sucht sich seinen würdigen Besitzer aus, manchmal mit für die Kunden große Folgen. Gerade beim Linea Arte von Cleo Skribent ist es mir bereits mehrfach passiert, dass Kunden ihn in die Hand genommen haben und danach ging kein anderer Füller mehr.
Jetzt ist gerade dieser Füller sehr hochpreisig und er ist wirklich eine Art Zauberstab.
Geduld als Folge des Füllers
Ein weiterer Grund für den Füller und meine Leidenschaft für Füller ist das Gefühl von Geduld. Ein Füller nötigt jeden dazu, etwas langsamer zu schreiben. Dadurch wird automatisch das Schriftbild schöner.
Vorausgesetzt natürlich, der Füller passt wie der Zauberstab, kratzt also nicht. Wenn man sich bewusst noch mehr Zeit lässt, wird das Schriftbild noch schöner.
Tatsächlich ist das mit Abstand der wichtigste Tipp für eine schöne Handschrift: Lass‘ dir Zeit.
Für mich hat das Schreiben mit dem Füller immer den Charakter einer Minimeditation. Ich schreibe zum Beispiel meine Arbeitspläne alle Tage mit dem Füller neu. Und das ist für mich immer wieder eine Phase der Ruhe. Ich liebe das.
Tolles Tintenflusserlebnis beim Füller
Und was beim Füllen noch toll ist, ist das Tintenflusserlebnis. Das bekommt kein Tintenroller oder Fineliner vergleichsweise hin. Höchstens der Patronenroller kann da etwas mithalten.
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht noch am ehesten so, dass der Füller über eine Art nasser Spur über das Papier surft. Wer das mal erlebt hat, kann es eigentlich nur vermissen. Es hat etwas elegant Sportliches.
Und das ist vielleicht auch der Unterschied zum Füllererlebnis in der Schule. Da ist der Füller eher robuster Kraftsport. Beim Erwachsenenfüllerschreiben ist es hingegen eher ein Genuss, war wie der Besuch in einem gehobenen Restaurant im Vergleich zum Schweiß im Fitnessstudio der Grundschule ist.
Beides hat seine Berechtigung, aber der Restaurantbesuch ist doch irgendwie netter. Der passt vielleicht auch viel besser als Geschenk. Oder hast du einem Freund schon mal eine Stunde im Fitnessstudio zum Geburtstag geschenkt?
Schöne Tinte und schönes Papier unterstreichen den Füller-Genuss
Den Genuss unterstreiche ich ab und zu auch gerne durch eine schöne Tinte und ein tolles Papier oder Notizbuch.
Um aber beim Restaurantbeispiel zu bleiben, das sind in diesem Fall nicht einfach die Salatbeilage, sondern elementarer Bestandteil des noblen Gerichts. In diesem Sinne: Guten Appetit!