Eine Auswahl der Tinten aus dem Sortiment von MiaSkribo. (Foto: Otto Hutt/Cleo Skribent/MiaSkribo)

Acht Tipps und Fakten rund um die Tinte

Erst die Tinte macht den Füller zu dem, was er ist: ein flüssig schreibendes Schreibgerät. Hier gibt es viele Unterschiede.

Die Tinte ist die Essenz des Füllers. Ohne sie läuft es nicht nur im übertragenen Sinne nicht. Und sie ist auch ganz klar eine Frage des Geschmacks. Ich zum Beispiel schreibe am liebsten mit einer “einfachen” königsblauen Tinte – die zudem auch noch ein paar Vorteile bietet.

1. Die Geschichte der Tinte

Laut Wikipedia wurden erste Tinten bereits um 3000 vor Christus in Ägypten und 2600 vor Christus in China verwendet. Die Rußtinte wurde so wohl erstmals im 3. Jahrtausend vor Christus verwendet. Rußtinten bestehen aus Wasser und Ruß. Außerdem werden auch noch andere Inhalte dazu gemischt, unter anderem Gummi Arabicum, Kirschgummi, Honig, Öle, Harze, Fischleim, verschiedene Tierleime und Eiweiß. Alles wird dann in warmem Wasser aufgelöst. Dann wird das Rußpigment hinzugemischt. Die Zugabe von Wein oder Essig verbessert die Benetzung und damit die Mischbarkeit des Pigments mit den anderen Inhalten. Die richtige Menge des Rußes wird durch Schreibproben festgelegt. Lässt sich die Tinte nach dem Trocknen sehr leicht verwischen, muss der Anteil der anderen Inhalte erhöht werden. Der größte Nachteil der Rußtinte ist ihre Wasserempfindlichkeit.

2. Tinte mit löslichen Farbmitteln

Bei den Tintenarten gibt es verschiedene. Häufig sind Tinten mit löslichen Farbmitteln. Dabei ist die Tinte in einem Medium aufgelöst und komplex gebunden. Hier können sich die Farbstoffe nicht ablagern, was dazu führt, dass die Feder nicht so leicht verstopft. Tintenarten sind hier zum Beispiel die Eisengallustinte und die Rußtinte.

3. Tinte mit unlöslichen Farbmitteln

Üblich sind auch Tinten mit unlöslichen Farbmitteln. Die Pigmente dieser Tinte werden nicht im Medium aufgelöst. Dadurch setzen sie sich auch ab. Dazu gehört zum Beispiel die Tusche, die Pigmente und ein weiteres Mittel wie etwa Schellack enthält.

4. Besondere Tintenarten

Darüber hinaus gibt es zum Beispiel noch Tinten, die leuchten können oder spezielle Gel-Tinten, die zum Beispiel in Tintenrollerminen eingesetzt werden.

5. Passende Tinte zum Füller

Meine Erfahrung ist es, dass man Tinten im Füller ausprobieren sollte. Denn je nach Feder kann sie durchaus anders schreiben. Sie sollte auf jeden Fall flüssig – nicht zu flüssig – aus der Feder kommen. Christian Petersen von Linatur.Expert unterscheidet hier auch die Füller in “trocken schreibend” und “nass schreibend”: “Eine eher trockene Tinte mit einem eher trocken schreibendem Füller sind nicht optimal”, so Christian: “Aber es funktioniert.”

6. Passende Tinte zur Häufigkeit

Ein wichtiger Punkt ist auch, wie häufig Du mit dem Füller schreibst. Hierbei gilt ganz pauschal: Wenn Du nur selten schreibst, solltest Du eine blaue Tinte verwenden, denn sie ist einfach flüssiger, enthält weniger Farbpigmente und damit kann die Feder nicht so leicht verstopfen. Das führt zum Beispiel dazu, dass alle meine Vorführgeräte mit blauer Tinte betankt sind. Mir gefällt die Farbe aber auch so sehr gut.

7. Passende Tinte zum Geschmack

Lehrer mögen vielleicht gerne eine rote Tinte, um Arbeiten zu korrigieren? Auch schwarz wird sehr häufig gekauft, die Farbe bietet einfach den idealen Kontrast zum weißen Papier. Letztendlich ist es aber Geschmackssache. Christian von Lineatur.Expert sagt zum Beispiel, dass das bei ihm immer wieder wechselt: “Es kann vorkommen, dass ich nach einiger Zeit eine Farbe dann schon wieder relativ langweilig finde. Oder eine finde, die mir besser gefällt vom Farbton.” Aktuell nutz er sehr gerne J. Herbin Rouge Grenate und J. Herbin Vert de Gris. “Aber ich habe auch Füller, die befülle ich absichtlich immer mit der gleichen Tinte”, so Christian.

8. Tintenauswahl

Die Suche nach schönen Tinten kann viel Zeit kosten. Der Blog von Christian ist hierfür zum Beispiel ein guter Ausgangspunkt. Christian sagt auch, dass der Markt an Tinten fast unüberschaubar se. “Neben den großen Herstellern gibt es noch so viele kleine Tintenmanufakturen, mit teilweise sehr tollen Farben. Und Ideen.” Zudem seien viele Marken in Deutschland nur schwer zu bekommen.

Natürlich bietet auch MiaSkribo ein paar Tinten zum Erwerb an.

Autor: Jörg Stroisch
Jörg Stroisch ist Journalist und agiler Coach - mit einer Leidenschaft für schöne Schreibgeräte.

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