Podcast: Was Josi die Handschrift bedeutet

Episode 20 / Was mag Josi an Handschrift? Und wie setzt sie diese beim Sketchnoting ein. Das ist eine neue Folge meines Podcasts "Na, schreibst Du schön?".
Na, schreibst Du schön?
Na, schreibst Du schön?
Podcast: Was Josi die Handschrift bedeutet
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Es gibt drei Sonderfolgen mit Josi. Der Grund ist, dass sie Referentin bei der Langen Nacht des Schreibens ist. In dieser zweiten Sonderfolge erzählt sie, was ihr an der Handschrift gefällt und wie sie dies mit Sketchnoting verbindet.

Josi Bruns über das Handschreiben – Transkription des Podcasts

Also Handlettering kann ich einfach in Sketchnotes insofern einbinden, als dass ich Sachen, die ich besonders hervorheben möchte, sowas wie Teilüberschriften oder überhaupt Überschriften, beziehungsweise bedeutsame Wörter, Schlagwörter, dass ich die halt besonders schön gestalten kann. Das heißt, ich kann die Sachen, die ich mir vorher schon erarbeitet habe, weil ich ja mit Handlettering angefangen habe ursprünglich, die kann ich dann damit einbinden. Und ich kann das so ein bisschen dem Stil meiner Sketchnote anpassen oder auch mal was völlig anderes dann ausprobieren. Und ich mache das einfach gerne, um da nochmal auf diese Begriffe den Fokus zu legen.

Also normale Handschrift ist ja auch vorhanden in Sketchnotes, so, und deswegen kann man das dann nochmal gut voneinander abheben. Handlettering ist quasi gemalte Typographie. Für Handlettering nimmt man sich ein bisschen mehr Zeit, man setzt jeden Buchstaben ganz bewusst, ganz genau mit viel Überlegung, auch da viel Planung – für mich zumindest. Manchmal ist das ein bisschen trügerisch, wenn man sich das auf Social Media so anguckt. Das sieht bei manchen einfach so aus dem Bauch heraus aus Und ich plane das für mich, ich überlege mir, wo ich welchen Buchstaben hinmache. Ich mal das mit Bleistift vor, ich male mir zumindest Grundlinien immer noch, dass ich gerade auf einer Linie schreibe.

“Ich bin ein sehr haptischer Mensch”

Ich bin ein sehr haptischer Mensch, mir ist es ganz wichtig, Sachen zu fühlen. Und das kann ich, wenn ich mit der Hand schreibe viel besser, dann kann ich das Papier anfassen, dann habe ich ein Schreibgerät in der Hand, am liebsten einen Füller. Und dann kann ich auch wirklich in diesen Schreibprozess richtig reinfallen und alles andere um mich herum ausblenden. Das kann ich nicht, wenn ich am Computer sitze zum Beispiel. Ich finde Handschrift ist was wesentlich Persönlicheres, als einfach nur was am Handy Geschriebenes oder am Computer Abgetipptes.

Und es ist einfach Ausdruck dessen, was man selber kann, macht, fühlt, weil Handschrift sich ja auch immer anpasst an die eigene Stimmung, an die Tagesform, an die Tageszeit. Und es zeigt immer ein bisschen was von dem, was man gerade selber ist und fühlt. Und deswegen ist mir das auch sehr wichtig, dass ich viel noch mit der Hand schreibe. Also ich habe keinen digitalen Kalender jetzt für die Schule oder so oder für die Arbeit, ich mache das alles per Hand. Ich brauche Notizbücher, ich brauche Papier und Stift. Ich habe auch ein IPad und, ja, es macht auch Spaß, damit irgendwie digital was zu machen. Aber es macht viel mehr Spaß für mich, mit der Hand selber was zu schreiben. Und dann am Ende so einen richtig echten Brief in der Hand zu haben – im Gegensatz zu einer Datei, so einer unpersönlichen, die dann irgendwo abgelegt wird in irgendeinen Ordner.

Autor: Jörg Stroisch
Jörg Stroisch ist Journalist und agiler Coach - mit einer Leidenschaft für schöne Schreibgeräte.

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