Quelle: canva.com/MiaSkribo

Antonio Coco von Hahnemühle war mein Interviewpartner in einer neuen Episode von "Na, schreibst Du schön?"

Podcast #34: Was die Schreibgeräte von Hahnemühle ausmachen

Antonio Coco ist bei der Papiermanufaktur Hahnemühle im Vertrieb beschäftigt. Und er ist ein ausgewiesener Experte rund um Schreibgeräte und die Branche. In dieser Episode erklärt er, was er an Füllfederhaltern und Papieren mag - und wo die Herausforderungen liegen.
Na, schreibst Du schön?
Na, schreibst Du schön?
Podcast #34: Was die Schreibgeräte von Hahnemühle ausmachen
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Hallo, ich bin Jörg Stroisch. Ich bin der Besitzer von MiaSkribo, einem Shop rund um Schreibgeräte und das Handschreiben. Und das ist mein Podcast “Na, schreibst Du schön?”, den ich mit viel Leidenschaft betreibe.

Hahnemühle vertreibe ich seit einiger Zeit auch selbst in meinem Shop. Und deshalb habe ich auch guten Kontakt zu Antonio. Er ist seit Jahrzehnten für unterschiedliche Schreibgerätehersteller tätig und arbeitet seit einiger Zeit für Hahnemühle, ein Unternehmen mit einer 441-jährigen Firmengeschichte.

Im Interview erklärt er, welche Füllfederhalter und Notizbücher er mag und wie auch die Füllfederhalterlinie von Hahnemühle entsteht.

Und das sind ihre Antworten.

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Transkription (nahe an der gesprochenen Sprache):

Was für Antonio eine schöne Schrift ausmacht

Das Ganze ist bei mir schon zu Schulzeiten entstanden, in der sechsten, siebten Klasse, glaube ich, war das. Da habe ich angefangen, schöner zu schreiben. Das war mit ein Grund, warum ich dann auch das so ein bisschen als Hobby und gerne geschrieben habe. Ja, mir macht es Spaß, einfach eine schöne Schrift zu haben.

Es ging dann weiter mit schönen Weihnachtskarten, zum Beispiel bei mir, wo ich dann immer mehr Weihnachtskarten geschrieben habe. Und da habe ich dann eben besonders Wert darauf gelegt, dass man natürlich auch… eine schöne Schrift hat. Und gleichzeitig war es dann für mich auch ja so ein bisschen beruhigend, war ein schöner Ausgleich für mich auch.

Und da konnte ich mich dann auch ein bisschen austoben.

Ja, also bei mir ist es so, dass ich doch sehr, groß schreibe. Also eine kleine Schrift ist für mich dann auch vom Lesen her, vielleicht sehe ich auch nicht mehr so gut, aber das war eigentlich schon immer so, dass ich doch große Schriften oder schöne Schwünge schreibe. Und auch eine satte Schrift mag.

Das heißt, ich schreibe meistens auch mit einer B-Feder. Also eine etwas breitere Feder. Und ja, das finde ich halt schön, ne? Umso satter die Schrift, umso schöner finde ich es auch. Ich mag natürlich auch Kalligrafie. Selber schreibe ich tatsächlich nur mit einer normalen Feder. Aber man bekommt ja auch immer wieder mal eine Karte, ob jetzt Weihnachtskarte oder Geburtstagskarte.

Da habe ich auch ein paar Freunde, die mir dann auch mal mit einem schönen Kalligrafie-Füller handgeschriebene Karte zuschicken. Und das finde ich dann auch schön.

Welche Angewohnheiten Antonio beim Schreiben hat

Ich habe so die Angewohnheit, zum Beispiel bei einem I-Punkt, ist bei mir nicht wirklich ein Punkt. Bei mir ist es dann schon so ein bisschen ein längerer Punkt, den ziehe ich dann meistens irgendwie noch ein bisschen in die Länge.

Ich glaube, das, wie gesagt, kam tatsächlich so von der Schulzeit, weil da irgendwie auch meine Lehrerin immer gesagt hat, ja, das ist nicht so eine schöne Schrift und so klein und das kann man nicht lesen. Irgendwie habe ich das dann beibehalten, dass ich dann doch, ja, eher groß und so deutlich wie möglich versucht habe, meine Sachen aufzuschreiben.

Welche Notizbücher Antonio mag

Da ich ja für die Hahnemühle arbeite, klar, werden bei mir nur Notizbücher vollgeschrieben, in dem natürlich Hahnemühlepapier drin ist. Und ja, am liebsten schreibe ich in dem Manuscript oder in dem Iconic. Sei es mit Notizen oder auch mit Gedanken mal. Also da habe ich dann verschiedene, die ich dann eben nutze.

Und ja, das ist dann ein schönes, äh, Ja, natürlich Füllhalter fest, ne, dass da die Schrift auf der Rückseite dann nicht durchblutet oder dass man die dann nicht durchscheinend sieht. Und das Papier ist super weich, super glatt, also ideal, finde ich, zum Schreiben auch. Aber ich habe auch mal, ja, wenn, wenn das jetzt, sag ich mal, Notizen sind, wo ich dann jetzt nur kurzfristig mal irgendwie mir mache oder eine Skizze oder irgendwas, dann schreibe ich auch gerne mal auf einem Papierblock.

Also da kann man ja auch nicht in einem hochwertigen Notizbuch dann reinschreiben. Ja, ich schreibe gerne mit Rot. Ich schreibe aber auch klassisch blau, ist vielleicht manchmal ein bisschen langweiliger, aber ich finde blau halt eben auch als Farbe sehr schön. Klar, sehr viele Tinten, also grün. Es gibt, glaube ich, eine Firma, die nennt das Südseegrün oder sowas ähnlich.

Also das ist dann so ein helleres Grün Richtung Türkis. Das finde ich auch sehr schön. Weihnachtskarten schreibe ich aber wirklich klassisch so mit blau. Da bin ich eigentlich sehr traditionell.

Welchen Füllfederhalter Antonio bevorzugt

Wie du ja weißt, komme ich ja aus dem Schreibgeräte-Bereich auch. Also ich habe ja quasi so ein bisschen auch mein Hobby dann so ein bisschen umgesetzt in meinen Beruf und habe ja auch für verschiedene Schreibgeräte-Marken gearbeitet in der Vergangenheit.

Und da habe ich natürlich den ein oder anderen Begriff. Auf dem Schreibtisch liegen, meistens mit einer B-Feder ausgestattet. Es gibt auch mal eine M-Feder, die dann vielleicht ein bisschen breiter schreibt, die mir dann auch gefällt. Aber ich habe da doch eine ganz tolle Auswahl. Ja, und eine B-Feder auch aus dem Grund, weil ja eine B-Feder ja meistens einen Ticken weicher schreibt, ne, als eine schmalere Feder.

Und wenn es dann noch eine Gold-Feder ist, dann ist sie auch nochmal einen Ticken geschmeidiger, würde ich jetzt sagen. Ja, also ich bin eher der Slim-Typ, würde ich jetzt sagen. Die Slim-Serie liegt mir so am besten in der Hand. Um genau zu sein, ist es die First Edition. Die First Edition ist auch das erste Schreibgerät, was von der Firma Hahnemühle rausgebracht wurde, zusammen mit der Slim-Edition.

Und da schreibe ich gerne mit der First Edition, weil die noch einen Ticken schwerer ist als die Slim. Und vom Material her, mir liegen eher schwere Schreibgeräte. Ich brauche da ein bisschen mehr Gewicht, wenn ich schreibe. Da funktioniert meine Schrift dann auch besser oder sieht meine Schrift auch schöner aus.

Dann haben wir ja noch die Bold-Serie, die vom Gewicht her der First Edition ähnelt oder gleich kommt. Da ist es dann so, dass das Schreibgerät etwas breiter und noch satter in der Hand liegt, weil sie vom Schaft her etwas breiter gearbeitet ist.

Was der Hintergrund für die Schreibgeräteeditionen von Hahnemühle ist

Das Design ist ganz klar bei uns im Haus entstanden. Guillochierte Muster, was man da auf den Schäften sieht, soll unser Grundsieb widerspiegeln, ja, was in der Papierherstellung verwendet wird. Und das ist eigentlich, ja, das Hauptmerkmal der Schreibgeräte, vor allem eben von der First Edition und der Slim Edition.

Die Bold Edition, dass wir da nochmal ein bisschen maskulineres Schreibgerät nochmal haben, ja auch nochmal ein bisschen in eine andere Richtung, ein bisschen puristischer, weil das Puristische ja doch auch für viele wichtig ist und auch sehr gut ankommt.

Deswegen haben wir den dann recht klassisch gelassen, von der Form und von der Aufmachung her. verfügt aber auch über die 18-Karat-Gold-Feder, also da wollten wir keine Kompromisse eingehen, deswegen haben wir das dann auch so weitergeführt.

Wie Aluminium als Material für Füllfederhalter verwendet wird

Ja, das ist natürlich schon eine große Herausforderung, weil Eloxieren also ist nicht so ohne. Eigenschaften, sagen wir mal, müssen passen. Das heißt, auch Luftfeuchtigkeit, Temperatur, da muss natürlich alles passen, weil sonst kann es beim Eloxieren zu Farbabweichungen kommen. Und wenn man dann eben eine Serie in einem cool grey oder in einem bestimmten Farbton herstellen möchte, dann ist die Besonderheit auch die Farbe.

Da die komplette Serie dann quasi da herzustellen. Also die Gehäuseserie muss dann in dem Moment komplett in dem gleichen Zeitraum hergestellt werden. Also man kann jetzt nicht sagen, oder man sollte es nicht tun, mal 500 Schäfte jetzt zu eloxieren und 500 Schäfte dann zwei Stunden später oder sogar an einem anderen Tag.

Weil dann kann es wie gesagt zu Farbabweichungen kommen. Also manchmal ist es minimal, dass man es so macht. oder auch mit dem bloßen Auge, aber tatsächlich kann es dazu Farbunterschieden kommen. Ist nicht unbedingt sehr gravierend und das stört auch bestimmt viele Leute nicht, aber ein Hersteller im hochwertigen Bereich, die legen da schon sehr großen Wert drauf, also wie wir auch natürlich und deswegen haben wir die dann auch immer in kompletten Serien dann quasi auch eloxieren lassen und herstellen lassen.

Autor: Jörg Stroisch

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