
Die Initiative Schreiben war ein Verein und hat sich um Aktionen rund ums Handschreiben bemüht. Nun führt Matthias Büttner von X47 die Idee fort – mit neuen Impulsen.
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Wieso Matthias Büttner gerne schreibt
„Ich schreibe auch gerne mit der Tastatur, das ist für mich gar keine Frage. Nur wenn es um mich selbst geht, um mich persönlich, meine eigene Selbstführung. Meine Ideen, meine Gedanken, meine Termine, meine Prioritäten und meinen Fokus, was auch immer: Das mache ich am liebsten per Hand, weil es auch am schnellsten geht. Das mache ich in einem Kalender oder im Notizbuch. Und auch täglich. Und da schreibe ich immer mit der Hand. Das geht auch gar nicht schriftlich. Während Tagebuch oder Konzepte oder Bücher, die ich schreibe, die schreibe ich nicht mit der Hand vor. Die setze ich gleich über die Tastatur um.
So bin ich zum Schreiben und zum Handschreiben gekommen. Und das ist bei mir ja ganz glücklich, dass ich jetzt das, was mir gut gefällt, auch zu meinem Beruf bzw. zu meinem Erwerbslebenserwerb machen konnte. Es geht immer ums Schreiben, um Kalendarien, um Selbstführung. Es geht um: Wie organisiere ich mich? Da hat sich eine Menge getan in den letzten 20 Jahren.
Dennoch bin ich immer noch ein großer Freund vom Schreiben. Insbesondere, wenn es um die Selbstführung geht. Mein Thema im Augenblick: Selbstführung ist Handschriftsache. Wenn ich morgens aufstehe, meine Kaffeemaschine anmache und meinen ersten Kaffee auf dem Tisch habe, dann nehme ich mir meinen Timer und überlege mir, was sind die drei wichtigsten Aufgaben des Tages? Damit strukturiere ich mich. Ich habe das Glück, einen Tag zu haben, der relativ frei von Terminen ist und relativ frei von Pflichten. Also überlege ich mir zunächst mal: Was ist wirklich wichtig? Und überlege mal, was sind die drei wichtigsten To-dos des Tages? Die notiere ich mir schon mal in meinem Kalender. Dafür habe ich auch einen Kalender. Dann blättere ich zurück. Ich führe auch einen Monatskalender, einen Monat auf zwei Seiten. Und da tracke ich dann auch meine Gewohnheiten.
Zum Beispiel, ob ich zwei Liter Wasser am Tag getrunken habe oder ob ich meinen Sport gemacht habe oder was auch immer. Das ändert sich ja laufende Meter. Das tracke ich dann im Monatsplaner. Das ist auch schön, da habe ich schön die Reihenfolge. Das mache ich dann auch mit der Hand.
Dann habe ich da Geburtstage und schreibe denen gleich eine Nachricht, manchmal sogar einen Brief oder eine WhatsApp. Das checke ich auch. Dann trage ich auch noch ein, das hat man ja auch schon immer und das ist sehr schön, was habe ich denn eigentlich gestern gemacht, was war gut, was war schlecht? Hab ich positive Erlebnisse gehabt? Oder hab ich mich über was geärgert? Was hab ich überhaupt gemacht? Habe ich Ziele erreicht? Bei mir ist das Thema, ich vergesse das dann auch immer, ich weiß nicht, wie es den anderen geht. Ich muss überlegen, was ich gestern gemacht habe. Was ich letzte Woche gemacht habe, weiß ich nicht.
So ist das schön, wenn man dann auch immer so seine Historie hat und ablesen kann, was man die ganze Zeit gemacht hat und wie weit man vorangekommen ist. Das geht natürlich auch alles mit der Hand viel besser, als wenn ich das irgendwo in irgendeine App reinschreibe.“
Wie Matthias Büttner zur Initiative Schreiben gekommen ist
„Ich hatte ein Schreibübungsheft gemacht, ein Schreibübungsheft für Erwachsene. Mir geht es da immer ums Schreiben. Und die Leute, die sagen, sie können nicht schreiben, die schreiben auch so wenig. Dann hab ich mir überlegt, man müsste auch einfach mal ein bisschen üben. Und das war wiederum ein Produkt, sas ich dann jetzt hier über meine Firma verkaufe. Und dann habe ich gesagt: Mensch, das wäre doch eine gute Idee. Da machst du mal Marketing, unter anderem Initiative Schreiben wäre ja da ein richtiger Partner. Und die Initiative Schreiben e. V. war sehr akribisch immer mit dem Ansatz: Wir wollen die Leute zum Schreiben bringen und wir machen Aktionen. Die haben Aktionen über den Schreibwarenhandel gemacht. Weil ich mich aus eigenem beruflichem Interesse mit Social Media beschäftigt habe, mit Filmen und mit Bildern und überhaupt eine Social-Media-Kommunikation, habe ich dann gesagt: Mensch, das wäre doch eine gute Idee, auch für euch Initiative Schreiben. Ich helfe euch dabei auch. Ihr könnt das sowieso machen. Ich wollte meinen Impuls geben. Und das wurde dann auch positiv goutiert.
Hatte dann aber irgendwie – ich weiß nicht, ob das jetzt der Auslöser selbst war oder ich zufälligerweise genau zu diesem Zeitpunkt dazukam – auf jeden Fall war die Frustration der Mitglieder und auch der Zahler der Initiative Schreiben e. V. war dann relativ groß. Der Effekt war nicht so groß, weil die Leute lassen sich doch recht schlecht bewegen, dann auch noch in so einen Schreibwarenladen zu gehen. Die Schreibwarenhändler hatten auch einen großen Aufwand. Da muss er viel Liebe haben, um das Ganze zu machen.
So war letzten Endes der Ertrag pro Spenden-Euro nicht so besonders hoch. Jetzt haben die das halt eingestellt. Aber ich war jetzt gerade der richtige Mann zu diesem Zeitpunkt, da habe ich gesagt: Aber ich würde es schon ganz gerne weitertreiben. Ich finde, schreiben ist total wichtig. Schreiben ist für mich eine Kernpersönlichkeitsentwicklungskompetenz. Ich möchte fast mal behaupten, ohne schreiben, auch schreiben mit der Hand, kann man sich persönlich nicht so wirklich gut entwickeln.
Deswegen habe ich gesagt, wir müssen einfach was machen. Ich fand die Initiative insofern schön, als dass man die Schreibfans dieses Landes zusammenbringt an einem Punkt. Die Initiative Schreiben hat ja doch relativ viele Mitglieder und Fans. Gute Verbreitung. Es könnten noch viel mehr sein. Im Moment sind es 500, die sich da engagieren und dabei sind. Es müssten 5000 oder sogar 50.000 werden, meiner Meinung nach.
Nur die Frage ist, wie man die erreichen kann. Ich denke, Social Media ist ein guter Weg dazu. Und wir machen das ja, das ist unser Plan. Wir werden jeden Tag einen Impuls senden über die wichtigsten Social-Media-Kanäle, also Instagram, Facebook, Youtube und Tiktok. Und so hoffen wir, dass wir möglichst viele Leute erreichen und das Schreiben, in welcher Form auch immer, voranbringen. Ich glaube, das ist einfach wichtig.“